In der Altstadt von Sassnitz ist das nostalgische Flair eines Bäderkurorts vergangener Zeiten zu spüren. Die Häuser stammen aus der Epoche des 19. Jahrhunderts und zeigen verschiedene Baustile. Die weißen „Villen“ mit ihren großen Veranden und filigranen Ballustraden tragen typisch deutsche Frauennamen: „Hertha, Maria, Elisabeth…“.
Am Abend laufe ich durch romantische, entlegene Winkel und Gassen der Altstadt und fotografiere sie. Mitte November sind hier kaum Gäste. Strandcafes und Plätze sind leer. Das hat für mich einen besonderen Reiz.


Gerhard Ladhoff, Besitzer der Villa „Bella Vista“ holt mich mit dem Wagen vom Bahnhof ab und fährt mit mir durch die Altstadt: „Hier in der Brassierie können Sie speisen. Es gibt regionale Gerichte zu fairen Preisen. Am Hafen ist das Strandcafe, wo es feinen Kuchen und ein reichliches Frühstück gibt. Das Fischhaus Bormann an der Hauptstraße bietet fangfrischen Fisch. Dort kaufen die Einheimischen gerne ein!“
Herr Ladhoff zeigt mir auch den Ausgangspunkt des Wanderweges in den Jasmund Nationalpark. „Hier endet Deutschland. Da drüben ist Schweden. Vor der Ferienwohnung ist eine Bushaltestelle. Zum Nationalpark Jasmund sind es wenige Minuten zu gehen.“ Ich bin froh, wenn ich Tipps von Einheimischen bekomme. Die Villa „Bella Vista“ ist für mich ein optimales Basislager für Wanderungen in den Jasmund Nationalpark und an die Kreideküste.
Blaue Stunde. Weit reicht der Panoramablick von der Veranda meines Zimmers. Im Osten sehe ich das Licht des Leuchtturms von Göhren und die Lichter der Seebrücke von Seelin. Draußen auf der Ostsee zieht eine hell erleuchtete Fähre in Richtung Trälleborg nach Schweden.


Altstadtrunde durch Sassnitz





Fische aus Rügen


Abendspaziergang durch das Hafenviertel von Sassnitz






Im Hafen von Sassnitz.
Von hier aus starten Schiffe, um Touristen die Kreideküste von der Seeseite aus zu zeigen. Kreuzfahrtschiffe und Luxusjachten gibt es im November nicht. Einzig die Fähre nach Schweden bringt Menschen und Fahrzeuge auf dem kürzesten Weg in den Norden. Zu sehen sind größere und kleinere Fischerboote, beladen mit Markierungsbojen, Fischernetzen und dicken Tauen. Am großen, leeren Parkplatz ist eine kleine Fischbude und bietet Räucherfisch, Aal, Sprotten, Heilbutt zum Verkauf an. Die Gartenstühle der vielen Fischrestaurants im Hafen von Sassnitz bleiben menschenleer. Ein Fischer räumt seinen Verkaufstand auf, dann kehrt hier Ruhe ein.

Mehr als 1000 Kilometer waren es von den Allgäuer Bergen bis zur Ostsee. In gut 12 Stunden kurzweiliger Zugfahrt bin ich abends sehr relaxt in Sassnitz angekommen. Das Reisegepäck und mein Fotoequipment reduzierte ich auf ein Minimum. Eine Zugreise ist im Vergleich zu einer langen Autofahrt wesentlich stressfreier. Umweltforscher behaupten, dass eine Bahnfahrt bis zu 75 Prozent CO2 gegenüber einer Autofahrt eingespart werden kann. Das gibt mir ein gutes Gefühl.


Tipp:
Nutze die günstigen Angebote von Fahrziel Natur der Deutschen Bahn.
> Anreise mit Fahrtziel Natur, dies ist eine Kooperation der Deutschen Bahn und der Umweltverbände, Bund für Umwelt und Naturschutz e.V. (BUND), Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) und Verkehrsclub e.V. (VCD).
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