BPK - Klimawandelbericht mit Umweltministerin Svenja Schulze am 26. November 2019. Der Klimawandel und die Folgen für Deutschland im Monitoringbericht der Bundesregierung.

Klima: Klimawandel und die Folgen für Deutschland

Die Folgen der globalen Erderwärmung werden in Deutschland spürbarer. Der Klimawandel lässt sich immer besser belegen. Dies zeigt der zweite Monitoringbericht der Bundesregierung, der vom Bundesumweltministerium (BMU) und dem Umweltbundesamt (UBA) am 26.11.2019 in Berlin vorgelegt wurde. Demnach hat sich die mittlere Lufttemperatur in Deutschland von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad erhöht. Allein in den letzten fünf Jahren stieg diese um 0,3 Grad an. Der Klimawandel verstärkt sich, dadurch kommt es zu mehr Gesundheitsrisiken durch die Hitzebelastung, einem Anstieg der mittleren Oberflächentemperatur der Nordsee sowie zu stärkeren Ertragsschwankungen in der Landwirtschaft.

Folgen des Klimawandels für Deutschland

Bundesumweltministerin Svenja Schulze: “Die Folgen des Klimawandel treten immer deutlicher zutage. Die Erhöhung der durchschnittlichen Temperatur in Deutschland um 0,3 Grad in nur fünf Jahren ist alarmierend. Dem können wir nur mit vorsorgendem Klimaschutz und konsequenter Anpassung an den Klimawandel begegnen. Dies bedeutet zum Beispiel, sich bei allen Bau- und Infrastrukturprojekten besser vor Beeinträchtigungen durch Hitze, oder Hochwasser zu wappnen. Das gilt für die Gestaltung von städtischen Wohngebieten. Begrünte Dächer und Gebäudefassaden, Wasserflächen und verschattete Plätze lindern hier Hitze und verbessern den Regenwasserrückhalt. Sie verbessern zugleich die Luftqualität. Eine solche nachhaltige Klimaanpassung macht unsere Infrastruktur nicht nur robuster, sie sichert den Standort Deutschland und bringt einen Mehrwert für unsere Lebensqualität.”

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Klimawandel – für die Zukunft Vorsorge treffen

“Die Botschaft des Monitoringberichts lautet: Die Zukunft hat uns erreicht. Deutschland steckt mittendrin in der Erderhitzung, mit weitreichenden Folgen für Umwelt, Gesellschaft und Gesundheit. Es muss dringend vorgesorgt werden, um diesen Folgen zu begegnen. Das Monitoring muss weiter verbessert werden und Klimawandelfolgen auf der einen und staatliche Investitionen auf der anderen Seite komplett erfassen. Denkbar ist hier zum Beispiel ein von Bund und Ländern getragenes und finanziertes Sonderprogramm Klimavorsorge”, sagt UBA (Umweltbundesamt) -Präsidentin Maria Krautzberger.

Die Erhöhung der mittleren Temperatur ist mit einer höheren Anzahl “Heißer Tage” verbunden – dies sind Tage, an denen die Temperaturen über 30°C steigen. Diese ist seit 1951 von etwa drei auf derzeit etwa zehn Tage pro Jahr gestiegen. Der Klimawandel setzt den Menschen zu, vor allem in den Städten. Erstmals enthält der Monitoringbericht 2019 bundesweite Aussagen zu hitzebedingten Todesfällen: Demnach sind im Jahr 2003 7.500 Menschen mehr gestorben als ohne Hitzeperiode zu erwarten gewesen wäre. In den Jahren 2006 und 2015 gab es jeweils 6.000 zusätzliche Todesfälle.


Berlin, 26. November 2019 – „Die Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes sind eindeutig. Es wird rasant wärmer, mehr Hitzewellen bedrohen unsere Gesundheit, jeder muss mit Schäden durch heftigeren Starkregen rechnen. Der Klimawandel hat Deutschland im Griff.“ Das erklärte Tobias Fuchs, Leiter der Abteilung Klima und Umweltberatung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), bei der Vorstellung des „Monitoring-Berichts zu Klimawandelfolgen“ in Deutschland.

Berlin, 26. November 2019 – „Die Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes sind eindeutig. Es wird rasant wärmer, mehr Hitzewellen bedrohen unsere Gesundheit, jeder muss mit Schäden durch heftigeren Starkregen rechnen. Der Klimawandel hat Deutschland im Griff.“ Das erklärte Tobias Fuchs, Leiter der Abteilung Klima und Umweltberatung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), bei der Vorstellung des „Monitoring-Berichts zu Klimawandelfolgen“ in Deutschland.
Berlin, 26. November 2019 – „Die Beobachtungen des Deutschen Wetterdienstes sind eindeutig. Es wird rasant wärmer, mehr Hitzewellen bedrohen unsere Gesundheit, jeder muss mit Schäden durch heftigeren Starkregen rechnen. Der Klimawandel hat Deutschland im Griff.“ Das erklärte Tobias Fuchs, Leiter der Abteilung Klima und Umweltberatung des Deutschen Wetterdienstes (DWD), bei der Vorstellung des „Monitoring-Berichts zu Klimawandelfolgen“ in Deutschland.

Klimawandel gefährdet die Wasserversorgung

Stichwort Wasserverfügbarkeit: In den letzten zehn Jahren gab es immer häufiger niedrige Grundwasserstände, die in einigen Gemeinden zu Problemen mit der Trinkwasserversorgung führten. Zunehmende Trockenheit und häufiger werdende Niedrigwasserstände in Flüssen beeinträchtigen die Ökosysteme, führen zu eingeschränkter Schifffahrt. Der Klimawandel gefährdet die Versorgung von Kraftwerken und Industrie mit Kühlwasser.

Ebenfalls sind Land- und Fortwirtschaft vom Klimawandel betroffen: in den letzten 50 Jahren hat das verfügbare Wasser in landwirtschaftlich genutzten Böden deutlich abgenommen. Im Jahr 2018 verursachte der Klimawandel durch Hitze und Trockenheit in der Landwirtschaft Schäden in Höhe von 700 Millionen Euro und die Wälder sind stark betroffen. Jahres- und Vegetationszeiten verschieben sich – so stieg die Dauer der Vegetationsperiode von 222 Tagen (1951-1981) auf 232 Tage (1988-2017). Tier- und Pflanzenarten aus wärmeren Erdregionen breiten sich aus, darunter zum Beispiel die Sardine oder die Sardelle in der Nordsee oder die Asiatische Tigermücke an Land. Diese kann bislang in Deutschland nicht auftretende Krankheiten wie Chikungunya- oder Dengue-Fieber verbreiten.

August 2018 – Niedrigwasser am Edersee

Niedrigwasser am Edersee 2018
Niedrigwasser am Edersee 2018 – Die Brücke Assel tauchte im August 2018 nach langer Trockenheit aus dem See auf.

Folgen des Klimawandels für die Wirtschaft

Die Folgen der Erderwärmung treffen auch die Wirtschaft, denn diese ist abhängig von funktionierenden Straßen, Häfen oder Wasserwegen. Diese Infrastrukturen werden vor allem durch extreme Wetterereignisse wie Stürme und Starkregen geschädigt. Im Jahr 2018 entstanden durch den Klimawandel Versicherungsschäden zum Beispiel an Häusern, Kraftfahrzeugen, Hausrat, Gewerbe, Industrie und Landwirtschaft in Höhe von etwa 3,1 Milliarden Euro. Laut Versicherungswirtschaft gehörte 2018 zu den vier schwersten Sturmjahren der letzten 20 Jahre.

Weitere Informationen

Im Monitoringbericht 2019 sind die Daten aus den Jahren 2018 und 2019 bisher nicht systematisch berücksichtigt, da die Aufbereitung statistisch gesicherter, bundesweiter Daten eine zeitliche Verzögerung bedingt. Ziel des fortlaufenden Klima Monitorings im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie ist weniger eine Darstellung der jeweils aktuellen Entwicklung, sondern die systematische Beobachtung von Klimawirkungen und Anpassung aufgrund statistisch fundierter Zeitreihen. Wo möglich wird in den Berichtstexten jedoch eine erste Einschätzung auf die Entwicklungen in 2018/19 gegeben.

Der aktuelle Bericht wurde vom “Kompetenzzentrum Klimafolgen und Anpassung (KomPass )” im UBA zusammen mit fast 200 Personen aus 30 Bundes- und Länderbehörden, mehreren Universitäten und Fachverbänden erarbeitet.


Vorstellung des Monitoring-Berichts zu Klimawandelfolgen:

– Svenja SchulzeBundesministerin für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit 
– Dr. Maike Schaefer, Bremer Bürgermeisterin sowie Senatorin für Klimaschutz, Umwelt,       Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau
– Maria Krautzberger, Präsidentin des Umweltbundesamtes (UBA)
– Tobias Fuchs, Leiter Klima und Umwelt, Deutscher Wetterdienst Offenbach dwd.de

Der Monitoring-Bericht für Experten.

Quelle:  Bundesumweltministerium (BMU) – Umweltbundesamt (UBA) 2019

Weiterführende Informationen von Sientists for Future

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